Da ich im Beitrag Homelab-1.0 bereits meine Anforderungen definiert hatte, wusste ich, dass ich insgesamt 19 vCPU und 62 GB RAM benötige. Daher entschied ich mich, für meinen Management-NUC direkt zu Beginn Memory Tiering zu aktivieren.
Ressourcenanforderungen
- vCenter: Small, 4 vCPU, 14 GB RAM
- NSX Manager: Small, 4 vCPU, 16 GB RAM
- NSX Edge: 2x Medium, jeweils 4 vCPU, 8 GB RAM
- NSX ALB Controller: 6 vCPU, 24 GB RAM
- DNS: 1 vCPU, 1 GB RAM
Gesamtanforderungen: 19 vCPU und 62 GB RAM
Memory Tiering
Memory Tiering ist ab der Version ESXi 8.0 Update 3 als Tech-Preview-Feature verfügbar. Es ermöglicht die Nutzung von NVMe-Flash-Geräten als zusätzliche Speicherebene neben dem DRAM. Dies erweitert den verfügbaren Arbeitsspeicher eines ESXi-Hosts und optimiert die Leistung, indem der VM-Speicher je nach Bedarf auf NVMe-Geräte oder DRAM verteilt wird.
Vorteile:
- Mehr verfügbarer Arbeitsspeicher
- Höhere Workload-Kapazität
- Bessere Workload- und VM-Konsolidierung durch Ausgleich von Ungleichgewichten zwischen CPU und Arbeitsspeicher
Standardkonfiguration:
- 4:1-Verhältnis zwischen DRAM und NVMe (z. B. 1 TB DRAM → 256 GB NVMe als Memory Tier)
- Maximale Nutzung: 400 % der DRAM-Kapazität als NVMe-Tier
Umsetzung:
Da mein Intel NUC bereits 64 GB DDR4-RAM verbaut hat, entschied ich mich, eine 1 TB NVMe-SSD (Samsung 960 PRO) ausschließlich für Memory Tiering mit einer 400-%-Konfiguration zu verwenden. Dadurch ergeben sich:
- 64 GB DDR4-RAM + 256 GB Memory Tier = 340 GB verfügbarer Arbeitsspeicher
Hinweis: Die NVMe-SSD wird ausschließlich für Memory Tiering genutzt und kann nicht für die Bereitstellung eines VMFS-Datastores oder vSAN verwendet werden. Um die Lebensdauer der NVMe-SSD zu erhöhen, empfiehlt es sich, ein größeres Modell, mit z.B. 1 TB, zu wählen.
Weitere Details finden Sie im vSphere 8.0.3 Technical Guide. vSphere 8.0.3 Technical Guide
Konfiguration in der ESXi-Shell:
esxcli system settings kernel set -s MemoryTiering -v TRUE
esxcli system tierdevice create -d /vmfs/devices/disks/**NVME**
esxcli system settings advanced set -o /Mem/TierNvmePct -i 400
CPU
Der Intel NUC 13 Pro i7 enthält einen Intel Core i7-Prozessor der 13. Generation mit 6 P-Kernen und 8 E-Kernen. Bei Desktop- und mobilen CPUs ist die Big.Little-Architektur seit der 12. Generation Standard.
Ohne das Deaktivieren der P- oder E-Kerne im BIOS, um eine einheitliche Architektur zu gewährleisten, führt die Installation des ESXi-Hypervisors zu einem Fehler mit einem “Purple Screen of Death”.
Workaround
Falls das Deaktivieren der E-Kerne im BIOS nicht gewünscht ist, kann die folgende Konfiguration helfen:
esxcli system settings kernel set -s cpuUniformityHardCheckPanic -v FALSE
esxcli system settings kernel set -s ignoreMsrFaults -v TRUE
Vorgehensweise
- E-Kerne im BIOS deaktivieren.
- Installation von ESXi auf der verbauten 2,5”-SSD (1 TB).
- Einstellung von
cpuUniformityHardCheckPanic
auffalse
undignoreMsrsFaults
auftrue
. - Neustart und Aktivierung der E-Kerne im BIOS.
Nach erfolgreicher Installation von ESXi und Aktivierung von Memory Tiering konfigurierte ich grundlegende Dienste wie DNS und NTP -Server.